Geschichte

Am 17. Juni 1900 grün­de­te Otti­lie Hoff­mann im Alter von fast 65 Jah­ren den “Deut­schen Bund abs­ti­nen­ter Frau­en” (1924 umbe­nannt in “Deut­scher Frau­en­bund für alko­hol­freie Kul­tur e.V.”) in Bre­men, nach­dem sie bereits Anfang 1891 gemein­sam mit Johan­nes Schrö­der den “Bre­mer Mäßig­keits­ver­ein” (spä­ter umbe­nannt in “Ver­ein für alko­hol­freie Spei­se­häu­ser”) ins Leben geru­fen hat­te. Otti­lie Hoff­mann stamm­te aus gutem Hau­se, war sozi­al stark enga­giert und setz­te sich Zeit ihres Lebens für die Frau­en­rech­te ein.

Sie war als Leh­re­rin tätig und erzog in Eng­land die Töch­ter der Adels­fa­mi­lie Howard. In Eng­land nahm sie die Ideen der Frau­en-Abs­ti­nenz-Bewe­gung auf und brach­te sie nach Deutsch­land, um sie dort tat­kräf­tig umzusetzen.Sie hat­te erfah­ren, wie Alko­hol die Hemm­schwel­le her­un­ter­setzt und die Gewalt­be­reit­schaft erhöht.
In den nach­fol­gen­den Jahr­zehn­ten ver­brei­te­te sich der Abs­ti­nenz­ge­dan­ke im gan­zen Land, v.a. in Nord- und Ost­deutsch­land. 1921 bestimm­te Otti­lie Hoff­mann Anna Kla­ra Fischer zu ihrer Nach­fol­ge­rin im Vor­sitz des “Deut­schen Frau­en­bun­des für alko­hol­freie Kul­tur”, am 20. Dezem­ber 1925 stirbt sie. Die meis­ten Spei­se­häu­ser , “Otti­li­en” genannt, wur­den zerstört. 

Nach dem Krieg schaff­te es Frau Fischer mit den Frau­en des Bun­des vie­le Häu­ser wie­der auf­zu­bau­en. Bis zu ihrem Tod 1967 wuss­te sie die Schlie­ßung der meis­ten durch den Ver­ein getra­ge­nen Spei­se­häu­ser zu ver­hin­dern. Das letz­te “Otti­lie-Hoff­mann-Haus” in Bre­men schloß aus wirt­schaft­li­chen Grün­den Ende der 70er Jah­re des 20. Jahr­hun­derts. In Leip­zig fin­det man noch heu­te das Köni­gin-Lui­se-Haus in der Nähe des Völ­ker­schlacht-Denk­mals, jetzt aller­dings mit ande­rer Funktion.
Der Deut­sche Frau­en­bund für alko­hol­freie Kul­tur e.V. setzt sich in der heu­ti­gen Zeit für Selbst­hil­fe und Prä­ven­ti­on ein. Frau­en sol­len gestärkt wer­den, ihnen soll für ihr eige­nes Leben Mut gemacht wer­den, Kin­der und Jugend­li­che vor Alko­hol­kon­sum geschützt wer­den. Die­ses errei­chen wir durch das Ange­bot von Selbst­hil­fe­grup­pen, Bera­tung, Vor­trä­gen und Semi­nar­ar­beit, gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten , Öffent­lich­keits­ar­beit und Bro­schü­ren. Das Zei­chen abs­ti­nen­ter Frau­en ist die wei­ße Schlei­fe (ver­gleich­bar mit der roten Schlei­fe der AIDS-Hilfe).