Alkohol in der Schwangerschaft

Seit Lan­gem ist bekannt, dass Alko­hol ein Zell­gift ist, wel­ches, neben vie­len Krank­hei­ten und gesund­heit­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen, in der Schwan­ger­schaft Miss­bil­dun­gen aus­lö­sen kann. Schon vor ca. 30 Jah­ren wur­den die typi­schen Schä­di­gun­gen bei Neu­ge­bo­re­nen beschrie­ben, die durch Alko­hol­kon­sum der Mut­ter bedingt sind. Auch heu­te trin­ken noch vie­le Frau­en wäh­rend der Schwan­ger­schaft Alko­hol, teils weil sie noch nicht wis­sen, dass sie schwan­ger sind, teils weil sie der fal­schen Ansicht sind, ein biss­chen Alko­hol wür­de nicht scha­den. Zu die­ser irri­gen Mei­nung tra­gen auch die vie­len Berich­te bei, die in unver­ant­wort­li­cher Wei­se angeb­lich gesund­heits­för­der­li­che Aspek­te von Alko­hol­kon­sum her­vor­he­ben. Man­che Frau­en wie­der­um sehen sich nicht in der Lage, ihren Alko­hol­kon­sum auf­grund einer bestehen­den Alko­hol­ab­hän­gig­keit zu been­den oder zu reduzieren.

In der Schwan­ger­schaft kann Alko­hol­kon­sum jedoch blei­ben­de Schä­di­gun­gen beim Kind her­vor­ru­fen. Schät­zun­gen gehen allein für Deutsch­land pro Jahr von bis zu 2.200 Neu­ge­bo­re­nen aus, die stark durch Alko­hol geschä­digt sind. Es gilt mitt­ler­wei­le als erwie­sen, dass nicht nur inten­si­ver Alko­hol­kon­sum zu Schä­den führt, son­dern dass auch ein gerin­ger Alko­hol­kon­sum zu einem gan­zen Spek­trum von gesund­heit­li­chen Beein­träch­ti­gun­gen beim Unge­bo­re­nen füh­ren kann.

Besondere Aspekte beim Alkoholkonsum von Frauen

Exper­ten bele­gen, dass gesun­de Frau­en ins­ge­samt weni­ger  und sel­te­ner Alko­hol trin­ken als gesun­de Män­ner.  Dies darf jedoch nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass der  ris­kan­te Alko­hol­kon­sum der Frau­en in den letz­ten Jah­ren  zuge­nom­men hat, beson­ders bei den jun­gen Frau­en. Für  das Anstei­gen des Alko­hol­kon­sums bei Frau­en gibt es  zahl­rei­che Grün­de. Schutz­fak­to­ren gegen ein ris­kan­tes  Zum Wei­ter­le­sen:  www.kenn-dein-limit.de/infomaterial  Kon­sum­ver­hal­ten sind u. a. Leben in einer Part­ner­schaft  oder Ehe, Regel­mä­ßig­keit und Sicher­heit in der beruf­li­chen  Situa­ti­on sowie Über­schau­bar­keit der Anforderungen.

Allein­le­ben und Allein­er­zie­hen von Kin­dern sowie  man­geln­de sozia­le Unter­stüt­zung dage­gen erhö­hen  das Risi­ko des ris­kan­ten Alko­hol­kon­sums (Berg­hö­fer &  Wil­lich, 2006).  Mit dem stei­gen­den Alko­hol­kon­sum der Frau­en hat auch  ihr Anteil an den Alko­hol­kran­ken zuge­nom­men. Die  Tat­sa­che, dass alko­hol­kran­ke Frau­en stär­ker als Män­ner  dazu nei­gen, ihren Alko­hol­kon­sum zu ver­heim­li­chen, da  Alko­hol­ab­hän­gig­keit bei Frau­en eher gesell­schaft­lich geäch­tet  wird, hat im Fal­le von einer bestehen­den Schwan­ger­schaft  gra­vie­ren­de Kon­se­quen­zen: Fra­gen nach dem  Alko­hol­kon­sum wer­den in der Schwan­ge­ren­be­ra­tung  aus­wei­chend beantwortet.

Der Kon­sum wird, zum  gro­ßen Teil aus Scham, her­un­ter­ge­spielt oder gänz­lich  negiert. Das Kin­des­wohl tritt gegen­über dem Ver­lan­gen  nach Alko­hol in den Hin­ter­grund.  Da immer mehr Frau­en in gebär­fä­hi­gem Alter Alko­hol  regel­mä­ßig kon­su­mie­ren, gibt es zum einen immer mehr  unwil­lent­li­chen Alko­hol­kon­sum wäh­rend  der Früh­pha­se der Schwan­ger­schaft,  wenn Frau­en noch nicht wis­sen, dass sie  schwan­ger sind.  Zum ande­ren kann es häu­fi­ger zu einer  Unter­schät­zung des Risi­kos kom­men,  wenn Frau­en, die regel­mä­ßig Alko­hol  trin­ken, vor der Ent­schei­dung ste­hen,  wie stark sie ihren Kon­sum redu­zie­ren  sol­len oder auch nur können.

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